Rezensionen
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Schönes Wetter
Das Wetter war so schön heute, dass es mich in den Schützenpark gelockt hat. Endlich einmal wieder. Kalt und doch Sonnenschein, dass kann man nach dem ganzen Novembergrau gut gebrauchen. Vor allem bin ich so auch einmal wieder zu so einigen anderen Fotos gekommen. Die letzte Zeit musste mein Garten ja eher herhalten und der ist nun mal nicht so groß.
Das Gebäude und die Spiegelung habe ich schon oft fotografiert, auch heute musste es noch mal sein. Es dürfte eine der letzten Gelegenheit dazu sein, denn es soll gesprengt werden.
Ja, es war ein schöner Sonntag. Genauso wie ich es mag. Ruhig, gemütlich, viel Lachen und eine Runde an der frischen Luft. Eine Rezension habe ich auch noch geschrieben. Ein Fest, denn es geht um ein wundervolles Buch.
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Nass und Grau
Das Wetter lädt wirklich nicht zum Spazierengehen ein, und wenn ich nicht dringend Obst gebraucht hätte, wäre ich auch nicht vor die Tür gegangen. Aber Vitamine müssen nun mal sein, also bin ich los, als es gerade ein wenig trocken aussah. Hielt leider nicht und ich kam nass, dafür aber mit Orangen und Clementinen, wieder nach Hause.
Es hängt auch schon der Weihnachtsschmuck an den Geschäften und ab dem 21.11. eröffnet der Weihnachtsmarkt, was mir ehrlich gesagt am Arsch vorbeigeht. Eigentlich nur ein Grund mehr nicht in die Stadt zu gehen. Die Stimmung hebt es nicht. Ich bin gerade nicht sehr zuversichtlich und kitschige Scheinidylle kann meine Laune nicht heben. Also vergrabe ich mich weiter in Bücher, die vermögen es noch mich zu begeistern. Zum Beispiel dieser ungewöhnliche Krimi:
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Ruhetag … also fast
Nachdem ich gestern viel gearbeitet habe und nun erschöpft bin, habe ich mir heute einen Ruhetag verordnet. Also fast! Brotbacken stand auf dem Programm und ein wenig rumräumen, aber das war es auch. Ach nee, doch nicht ganz. Natürlich habe ich noch eine Rezension zu einem gar wunderfeinem Buch geschrieben. Doch dazu nachher mehr.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn ein Projekt nahezu abgeschlossen ist. Immerhin hat mich die Vampirantholgie monatelang beschäftigt und einiges verändert. Sogar mein Schreibtisch sah während der Korrektur und Satzarbeiten anders aus. Während dieser Zeit stand ein großer Monitor dort und eine Tastatur war angeschlossen. Nun sitze ich nur wieder nur vor dem Laptop und es ist überraschend viel Platz, seit das Riesenteil, die Tastatur und die Korrekturfahnen verschwunden sind. Das wird nicht lange so sein, bald werden wieder überall Bücher liegen, in denen ich nur mal eben kurz was nachschlagen will. Doch erst einmal ist es sehr geräumig.
Nun aber zu dem Buch, dass ich heute rezensiert habe. Der Titel ist: Eine ganz gewöhnliche Fliege und andere heitere Geschichten von Knut Hamsun. Hier habe ich dazu geschrieben:
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Kurze Runde
Zu einem längeren Spaziergang lud das Wetter heute wahrlich nicht ein, aber für eine kurze Runde durch den Schützenpark reichte es doch. Seit ich im Besitz eines Deutschlandtickets bin, bin ich nur wenig im direkten Umkreis unterwegs gewesen und so war das auch einmal wieder schön.
Schon komisch, ich dachte, wenn ich mich dafür entscheide nicht mehr zu veröffentlichen habe ich mehr Zeit. Doch irgendwie klappt das nicht so richtig. Zwar schreibe ich nur wenig, aber ich lese enorm viel und natürlich zieht das die eine oder andere Rezension nach sich. Zu fünf Büchern habe ich diesen Monat also schon meine Gedanken aufgeschrieben. Heute zum Schwäbischen Capriccio, einen Episodenroman von dem lettischen Autor Anšlavs Eglītis, der mir sehr viel Spaß gemacht hat.
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Stürmische Zeiten
Hier pustet es gerade fix. Die einzige Gladiole, die dieses Jahr aufgegangen ist, hat es erwischt. Da liegt sie nun darnieder.
Nun schmückt sie den Esstisch. Auf dem Acker sah sie schöner aus, aber wenigstens hat sie so noch ein paar Tage.
Es geht eindeutig in Richtung Herbst, auch wenn wir sicher noch einige schöne Tage haben werden. Ich mag diese Zeit. Heute Morgen dachte ich, als ich mit meinem Kaffee auf der Terrasse sass, dass es ähnlich wie im Frühjahr ist, wenn man das erste Mal draußen sitzen kann. Da liegt denn der Zauber des Anfanges in der Luft und nun ist es der Abschied vom Sommer. Beides enthält so eine leichte Wehmut, aber auch Hoffnung. Ein Teil von mir freut sich auf den Herbst, auf Kerzenlicht und bunte Blätter und ein anderer Teil hofft, dass es noch ein paar Tage schön sein wird.
Gerade habe ich dieses Buch ausgelesen und bin sehr angetan. Zu meiner Rezension geht es hier entlang:
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Schöne Tage
Die letzte Woche war sehr schön. Interessante Gespräche und Treffen mit diversen Leuten, ein Ausflug zum Markt und in die Bücherei, dementsprechend gutes zu lesen und eine daraus resultierende Backaktion. Ich schrieb im letzten Beitrag über die Kaneel Snegler. Nächste Woche wird anstrengender, ich muss mal wieder an die Arbeit und Viktor hat diverse Proben, weil er mit seinen verschiedenen Bands demnächst Auftritte hat. Das bedeutet, dass ich mich vermehrt um die Alltagssachen kümmern werde.
Auch modisch habe ich auf Sommer umgestellt. Meine Modelinie könnte „noch bequemer ist nackig“ heißen. Die Latzhose ist ein wenig abseits von meinen sonstigen Kleidungsstil und endlich mal nicht im fröhlichem Schwarz, aber ich fand sie witzig und beequem ist sie auch. Vor allem ist sie ideal bei der Wärme.
Gestern habe ich mich nochmal um den Rezensionsblog gekümmert und ihm ein neues Aussehen verpasst. Eine neue Besprechung ist auch drauf. Babel war das Leseerlebnis des Jahres, also bis jetzt. Wer Lust hat, kann hier nachlesen, was ich davon halte:
https://wortverueckt.kabras-crossroads.de/babel-von-r-f-kuang
So, nun werde ich mal sehen, was ich heute noch anstellen kann. Vom Kochen bin ich befreit, da ich heute Abend zum Pizzaessen eingeladen bin.
Habt schöne Pfingsten oder einfach schöne freie Tage.
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Zuckerbrot von Balli Kaur Jaswal
Pareen, genannt Pin, wächst in einer Welt voller Regeln auf und es gelten nicht überall dieselben. Sie ist in eine Sikh-Familie geboren, der Vater war nie religös, die Mutter hat sich abgewandt, sie geht als Stipendiatin in eine christliche Schule, ihre Klassenkameradinnen stammen aus den verschiedensten Nationen, kein Wunder, denn Ort der Handlung ist Singapur. Die unterschiedlichen Regeln und der alltägliche Rassismus sind es aber weniger, die Pin in Unruhe versetzen, es sind eher die Geheimnisse um sie herum, wie zum Beispiel der Hautausschlag ihrer Mutter und warum diese ein gespaltenes Verhältnis zu deren Mutter hat. Immer wenn sie sich daneben benimmt, benimmt heißt es: Werde nicht wie deine Mutter!
Eine entscheidene Veränderung tritt ein, als Nani-ji, ihre Großmutter mütterlicherseits, bei der Familie einzieht und mit ihr Gott und was eine Sikh darf und was nicht. Schluss ist es mit dem Fußballspielen mit de Nachbarjungen und dem Haare kurz tragen, denn Sikhs lassen ihre Haare wachsen. Keine Shorts mehr, dafür viele Gebete. Doch am Schlimmsten ist, dass Pin nicht mehr die Stimmungen ihrer Mutter einschätzen kann. Immer konnte sie an dem was ihre Mutter kochte, welche Gewürze sie verwendete, erkennen, ob es ein guter Tag war oder ein schlechter.
Der Kröner Verlag nimmt seine Leser und Leserinnen nach Zweckfreie Kuchenanwendungen von Yeoh Jo-Ann, übersetzt von Gabriele Haefs, ein zweites Mal mit nach Singapore. Eine Riesenstadt und ein Schmelzkessel der Nationalitäten. Während Zweckfreie Kuchenanwendungen im Universitätsmillieu spielt, ist der Ort der Handlung in Zuckerbrot, ein Mehrfamilienhaus in einem weniger reichen Stadtteil. Der Roman spielt 1990 und in Rückblenden zwischen 1967 und 1970. In erster Linie ist es jedoch eine Geschichte von Müttern und Töchtern und zwar eine wunderbar berührende.
Zuckerbrot
Autorin: Balli Kaur Jaswal
Übersetzerin: Gabriele Haefs
Verlag: Kröner
ISBN: 9783520625052
Preis: 25,00 € -
Abwesenheitsnotiz von Christine Prayon
Long Covid, short Story. Eine fiktive Kabarettistin mit Namen Christine, will ein neues Buch schreiben. Zu diesem Behufe nimmt sie Kontakt zu ihrer Lektorin Gabi auf. Abwesenheitsnotiz beginnt mit diesem E-Mail Wechsel und man merkt es gleich: Christine und Gabi sprechen nicht die selbe Sprache! Doch Gabi freut sich, dass Christine ein neues Buch machen will und findet auch gut, dass sie über ihre eigene Erkrankung sprechen will, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar definiert ist. Daher Long Covid/Post Vac als Bezeichnung. Lange Rede kurzer Sinn, Christine soll doch bitte schon mal was schicken. Das macht sie und bekommt das 1. Kapitel postwendend mit Anmerkungen wie Schwurbelalarm zurück, wenn sie sich zu sehr in Kritik über die Covid Maßnahmen ergeht und darüber, dass es keine Forschung im Bereich PostVac gibt, sondern das alles unter Long Covid abgehandelt werden soll. Gabi meint, Christine sollte doch lieber über ihre Syntome und ihre Leiden schreiben, da sonst Gefahr besteht in die Ecke der Querdenker abgeschoben zu werden. Ach ja, und mit dem Gendern könnte sie es auch genauer nehmen.
Christine Prayon hat da ein ernstes Thema amüsant abgehandelt, ohne zu beschönigen. Die Autorin hat mittlerweile nach vielen Untersuchungen die Diagnose PostVac und ist extrem eingeschränkt. Ich wünsche diesem Buch viele Leser und Leserinnen, egal wie diese zur Impfung stehen, es ist wichtig, dass die Nebenwirkung untersucht werden und dass die darunter Leidenden Hilfe bekommen.
Abwesenheitsnotiz
Autorin: Christine Prayon
Verlag: Westend
ISN: 9783864894312
Preis: 18,00 € -
Eisiges Land von Tore Kvæven
Es beginnt mit einer Walrossjagd, auf der sich Arnar, ein junger Wikinger, auszeichnet. Wir schreiben das Jahr 1293, Ort der Handlung ist Grönland. Es ist die Zeit, in der die Walrosse und Robben bereits sehr dezimiert sind, die ersten Siedler sind dabei das Land zu verlassen. Auch herrscht Uneinigkeit zwischen den Sippen aus dem Bergen und denen, die an den Fjorden siedeln. Letztere sind christianisiert, während die Bergvolk es noch immer mit Odin und Co hält. Arnar gehört zu den Bergbewohnern. Als er seinem Häuptling um ein bestimmtes Stück Land bietet, um dort zu siedeln, verweigert dieser es ihm. Arnar ist verärgert und wartet auf eine Gelegenheit unabhängig zu werden. Die ergibt sich, als Bergfinn, einer der Fjordbewohner, mit den Seinen das Land verlassen will, weil er keine Zukunft mehr sieht. Dazu braucht er Holz für ein Schiff, doch das ist auf Grönland Mangelware, aber Arnar ist im Besitz eines riesigen Stammes. So wird der Stamm gegen den Hof getauscht und Arnar macht sich seinen ehemaligen Häuptling zum Feind.
Arnar, ein tatkräftiger Mann, mit vielen guten Anlagen, hat ein seltenes Talent sich Feinde zu machen. Als er sich in Eir verliebt und sie umwirbt, landet er auf der Abschussliste einer weiteren Sippe.
Was für ein Buch! Ich glaube, es ist mit Abstand das Beste, was ich dieses Jahr gelesen habe. Dabei ist es nicht einmal sosehr die Geschichte von Arnar – obwohl die natürlich sehr spannend ist -, es ist die Art wie Tore Kvæven das Land, das Meer, die Ureinwohner, das harte Leben der Siedler und die Gesetze nach denen sie leben beschreibt. Alles ist beseelt. Eins greift ins andere und fügt sich, bis auf die Siedler, dort ein. Ein Eisbär, zum Beispiel, landet nicht einfach an der Küste, sondern der Leser und die Leserin machen die Reise auf einer kleiner werdenden Eisscholle mit ihm dorthin. Spüren seinen Hunger, die Gefahr und alles was ihn umgibt.
Arnars Geschichte spielt zu einer Zeit, in der bereits das Ende der Besiedelung Grönlands abzusehen ist. Die Handelsschiffe bleiben aus, da es nicht mehr genug zum Handeln gibt. Die Tierwelt ist bereits stark dezimiert und das Land selbst bietet nicht genügend Rohstoffe, für ein Leben wie die Siedler es gewohnt sind. Eine zerfallenene Gesellschaft, Raubbau an der Umwelt. Man könnte fast eine Metapher für unsere heutige Zeit darin lesen.
Fazit: Alles stehen und liegen lassen, Buch besorgen und sofort lesen!
Eisiges Land Autor: Tore Kvæven Übersetzer:innen: Andreas Brunstermann & Gabriele Haefs Verlag: Piper ISBN: 978-3-492072359 Preis: 25,00 €
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Sagas aus dem Alten Irland – Der Rinderraub von Cúailgne und andere Erzählungen aus dem Ulster-Zyklus
Táin Bó Cúalinge – Der Rinderraub von Cúalinge steht hier im Mittelpunkt der von Matthias Egeler ausgewählten und aus dem Alt- und Mittelirischen übersetzten Sagen. Eingerahmt wird diese von Geschichten die dem Táin vorangehen. Wir begegnen hier Cú Chulainn, dem irischen Helden der Superklasse und einigen anderen bekannten Figuren. Die Geschichten spielen in vorchristlicher Zeit, in der die Anbindung dieser Welt an die Anderswelt eng waren. Wo es Helden gab, denen in heutiger Zeit, ein Platz im Marveluniversum sicher wäre. Doch zu obigen Buch.
Es beginnt mit der Auseinandersetzung zweier Schweinehirten, die befreundeten Elfenkönigen dienen, beide magisch begabt, starten einen Wettbewerb, wer von ihnen der stärkere ist, der in einem Krieg zwischen Connacht und Ulster endet.
Das Buch ist nicht nur sehr schön aufgemacht, sondern auch mit einer Einführung versehen, die Lesenden mit dem nötigen Wissen versorgt, das es für einen Ausflug in die irische Sagenwelt braucht. Welt und Anderswelt und der heroische Kosmos des alten Irlands und einige Hinweise zur Aussprache irischer Namen sind hier enthalten.
Fazit: Ein Leseerlebnis der besonderen Art
Die Übersetzung wurde von Literatur Ireland gefördert.
Sagas aus dem alten Irland Der Rinderaub von Cúalinge und andere Erzählungen aus dem Ulsterzyklus Ausgewählt und aus dem Alt- und Mittelirischen übersetzt von: Matthias Egeler Verlag: Kröner, Stuttgart ISBN: 978-3-520-61901-3 Preis 28,00 €