• Seelenfutter und Tagebuch

    Lecker Essen tut der Seele gut und wenn es denn noch farblich schick aussieht, hat es einen Push-Effekt. Tomate mit Mozzarella und Melone und Schinken sind bei mir so typische Sommeressen und da die Temperaturen durchaus als sommerlich zu bezeichnen sind, gab es genau das gestern zum Abendessen.

    Dazu gab es frisch gebackenes Weißbrot. Ein kleines Fest, das Magen und Seele gut tat. Überhaupt bin ich froh zu verkünden, dass es mir deutlich besser geht. Meine selbstverordnete Kur hat geholfen. So langsam bin ich Profi was depressive Phasen betrifft.

    Ein weiteres wichtiges Element in diesen Phasen, ist das Tagebuch schreiben. Das mache ich zwar auch sonst, aber während einer depressiven Episode ist es besonders nötig. Für mich nenne ich es Müll rausbringen und oft genug frage ich mich, warum ich ein 30 € Notizbuch mit diesem Trash fülle. Aber egal, ich bin halt eine, wenn auch manchmal depressive, Luxusschnalle. Hier kann ich alles loswerden, kann jammern, schreien, schimpfen und verfluchen, ohne jemanden zu verletzten. Und da ich meine Handschrift in der Regel bereits am nächsten Tag nicht mehr lesen kann, bleibt es auch dort und gerät in Vergessenheit. Denn wenn das Heft vollgekritzelt ist, kommt es in den Müll.

    Heute habe ich die Küche gründlich geputzt und gleich geht es unter die Dusche. Dann werde ich mich an die Arbeit machen und zwar offline. Meine Internetzwiten habe ich schon mal deutlich reduziert und auch das ist gut. Zum Abendessen sind Rigatoni mit Gorgonzolasauce geplant.

  • Besser

    Zu behaupten es ginge mir wieder richtig gut, wäre übertrieben. Aber es geht mir besser und ich war sogar in der Lage einkaufen zu gehen. Was ja schon mal ein Fortschritt ist. Den Kinobesuch gestern habe ich mir allerdings geschenkt und das war wohl auch gut so.

    Es geht also voran und gestern habe ich sogar ein wenig schreiben können. Ist zwar nicht besonders gut geworden und esbraucht so einiges an Überarbeitung, aber es ein erster Schritt zurück in die Schreibtroutine. Meine depressiven Phasen nähern sich immer schleichend. Das absolute Alarmzeichen ist, wenn ich nicht mehr schreiben kann. Dann wird es Zeit, sich ganz zurück zuziehen und alles auszublenden, was nicht absolut nötig ist. Hilfreich dabei ist, wenn die Menschen um einen herum dies akzeptieren.

    Nun ist also schon wieder Wochenende und sicherheitshalber habe ich nichts geplant, sondern werde einfach mal sehen, wohin es mich so treibt.

    Alles Liebe

  • Depressiv

    Der Himmel ist blau, so blau und das seit Tagen. Kaum mal ein Wölkchen zu sehen und wenn mal eines auftaucht, denn sicher keines das Regen verspricht. Der wäre allerdings dringend nötig. Nachmittags ist es im Hof so warm, dass ich dort nicht sitzen mag, weil ich Hitze nun einmal nicht gut vertrage. Ja, der Himmel ist blau und so ziemlich jeder zweite erzählt mir, dass es doch so schön ist und man sofort gute Laune hat. Ja, geradezu verpflichtet ist zu lächeln und fröhlich zu sein.
    Ich bin aber gar nicht fröhlich dieser Tage, im Gegenteil, während draußen die gelbe Drecksau (dank an Andres Niedermann) am Himmel steht und strahlt und strahlt, sieht es in mir eher schwarz aus. Über ein halbes Jahr keine depressiven Schübe, doch nun hat mich einer erwischt und das gar nicht mal so knapp.
    Sicher, ich kenne das. Alles ist eigentlich in Ordnung, also im Kabraversum, wenn man über dessen Grenzen zieht, ist so gut wie nichts mehr in Ordnung, doch plötzlich wird alles, nein, nicht grau, eher im Gegenteil, die Farben werden greller, die Welt erscheint so unwirklich und in mir tut sich ein schwarzes Loch auf und zieht mich immer näher. Das ist nicht schön. Andererseits kenne ich das und weiß, dass dagegen anzukämpfen keinen Sinn hat. Am besten ist es sich vom Außen zurückzuziehen, Arbeit Arbeit sein zu lassen, zu lesen oder einfach ein wenig still daliegen und an die Wand zu starren. Irgendwann wird es wieder besser. Das schwarze Loch verschwindet und ich tauche wieder auf. Aber bis dahin ist es eben mal nicht so schön, besonders für die Menschen um mich herum. Termine musste ich absagen und wenigsten haben meine Nächsten und Liebsten verstanden, dass es in solchen Phasen besser ist, mich einfach zu lassen. Denn sollte jemand auf die Idee kommen, mir zu raten, mich doch einfach mal ein wenig zusammenzureißen, könnte es ekelig werden.

  • Arbeit und Spaß

    Dieser Tage wandere ich dauernd zwischen Schreibtisch und Garten hin und her. Es ist einfach schön draußen und ich genieße das in der Erde wühlen sehr.

    Doch ich bin auch am Arbeiten. Gar nicht mal so knapp und habe gerade sehr viel Freude daran mir eine Geschichte zurecht zu spinnen ohne so recht zu wissen wohin es geht. Vor kurzem habe Milena Mosers Buch „Einfach schreiben“ gelesen und dachte, da gebe ich der Moser Methode doch einfach mal eine Chance. Was soll ich sagen? An diesem einfach drauf losschreiben und später sortieren ist was dran.

    Doch nur Schreibtisch und Garten ist nicht genug und so bin ich denn mal wieder zum Reventouufer gefahren und habe es mir dort wohlsein lassen. Wie gesagt, wir haben herrliches Wetter und es ist eine Freude draußen zu sein.

    Natürlich gab es auch ein Eis. Das erste dieses Jahr aus der Eisdiele. Es schmeckte wunderbar. Auf dem Rückweg war ich noch einkaufen und nun werde ich mal das Brot aus dem Ofen holen und es mir mit einem Buch gemütlich machen.

  • Wieder warm

    So langsam wird es wieder wärmer und das ist fein. Die Regentonnen sind voll und nun kann es gerne ein paar Tage Sonne geben und dort regnen, wo es dringend gebraucht wird. Frommer Wunsch und wie es mit denen klappt wissen wir ja.

    Heute fand also viel auf der Terrasse statt. Mein heutiges Kontingent an Tabea Rubens habe ich geschrieben und bin recht zufrieden. Tagebuch ist auch auf dem neusten Stand und nun wird es Zeit mich in die Zwiebelsuppenfabrikation zu machen. Vorher muss ich allerdings noch eruieren wo ich Sheabutter herbekomme, also unverarbeitete. Gestern habe ich bei Gaz Oakley das Rezept für eine feine Körper- und Gesichtscreme gesehen, die ich demnächst nachbauen möchte.

  • Zurück am Schreibtisch

    Es geht weiter mit dem Schreiben. Nachdem ich einen Butterkaramell-Haselnuss-Aufstrich kreiert und ein Brot gebacken hatte, habe ich mich an den Schreibtisch gemacht und weiter an meiner Hexengeschichte geschrieben. Da hing ich ja fest. Nun scheint es wieder zu laufen, immerhin 1800 Worte. Zur Dateiensicherung bin ich wieder bei dem guten alten USB Stick gelandet, da ich mittlerweile alle Clouddienste gekündigt habe. Es geht ja auch so.

    Das Brot sieht sehr verlockend aus und ich bin wirklich versucht, es gleich anzuschneiden, habe aber versprochen brav zu sein und erst einmal den Rest altes Brot zu essen. Also gibt es den neuen Aufstrich und das neue Brot erst morgen zum Frühstück.

    Nachdem ich also einen fleißigen kreativen Tag hatte, bin ich nun rechtschaffend müde und werde mich mal in die wagerechte begeben.


  • Feuchte Ostern

    Vielversprechend sah der erste Blick vor die Tür nicht aus. Aber zum Glück wurde es ein wenig trockner und ich mochte mich denn doch noch mal zu einer Runde in den Schützenpark aufmachen. Es war sicher nicht der schönste Spaziergang, was nicht nur an der mangelnden Sonne lag, sondern auch daran, dass ich schlecht Luft bekam und die Athrose in meinen Knien besonders zu merken war. Wie schon mehrfach vermerkt: Körperlich taugt dieses Älterwerden nichts!

    Aber nach dem ich drei Tage nur in Haus und Hof unterwegs war, wurde es mal Zeit für eine etwas größere Runde. Es war auch schön, wäre nur schöner gewesen, wenn ich nicht so malad gewesen wäre.

    Für den kleinen Hunger zwischendurch habe ich Knäckebrot gebacken. Es ist nicht so dunkel geworden, wie es auf dem Foto aussieht. Hat allerdings stellenweise ordentlich Farbe gekriegt. Mein Ofen ist gerade ein wenig bitchy.

    Nun werde ich mal den Rechner ausmachen und es mir offline gemütlich machen. Ich habe mir ein wenig weniger Digital verordnet.

  • Ostersonntag

    Trotz meines Meltdowns gestern, war es bis dato ein schönes Wochenende. Viktor hat vom Ostermarsch berichtet, 150 Leutchen waren es ungefähr in Kiel. Auch Gegendemonstranten zeigten sich, unter anderem mit einem Schild auf dem Stand: Frieden ist Faschismus! Der Satz stammt aus George Orwells Buch 1984, in dem der Spruch vom faschistischem Regime zu Propandazwecken genutzt wird. Nun ja, vielleicht hat der Schildträger das Buch nicht gelesen oder aber schlicht nicht begriffen. Kann ja sein. Doch das nur am Rande.

    Es gibt so Tage, da möchte man sich einfach nur noch hängen lassen. Gerade stelle ich wieder fest, dass es ja schön und gut ist, sich von den Nachrichten fern zu halten. Doch gerade, wenn man sich gemütlich im „nicht wissen“ eingerichtet hat, erwischt einem eine Nachricht. In diesem Falle war es ein Artikel des Chaos Computer Clubs in dem es um die Überwachungsmaßnahmen geht, die die neue (was ist daran eigentlich neu?) Regierung im Koalitionsvertrag festgeschrieben hat. Hier geht es zum Artikel:

    Chaos Computer Club: Überwachungshölle

    Falls irgend jemand meint, dass es doch bestimmt nicht so dicke kommt: Doch! Wenn wir uns nicht dagegen wehren!

    Hier gleich noch mal ein Buchtipp der einen Einblick in einen bestimmten Teil der Thematik gibt.

    Klappentext: Gegen den Big-Other-Kapitalismus ist Big Brother harmlos.
    Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Harvard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht der High-Tech-Giganten in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen? Akzeptieren wir die neuen Formen sozialer Ungleichheit? Ist Widerstand ohnehin zwecklos?
    Zuboff bewertet die soziale, politische, ökonomische und technologische Bedeutung der großen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein unmissverständliches Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind - Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!
    Zuboffs Buch liefert eine neue Erzählung des Kapitalismus. An ihrer Deutung kommen kritische Geister nicht vorbei.

  • Wenn es mal wieder nicht geht

    Gestern hatte ein einen total schönen Abend. Ich hatte Kaneel Snegler gebacken, die es statt Abendbrot gab, wir haben Karten gespielt und dabei Die Spurenfinder und das Drachenzepter von Marc-Uwe Kling und seinen Töchtern, gehört, haben uns nett darüber unterhalten, dass wir heute zum Ostermarsch gehen und welche von unseren Leuten wir dort treffen werden. Dann bin ich zu Bett, habe noch ein wenig gelesen und relativ gut geschlafen.

    Heute Morgen bin ich etwas später aufgestanden und auf einmal ging nichts mehr. Meltdown! Alles türmte sich vor mir als unüberwandbarer Berg auf und nichts half, keine Atemübungen, nichts. Mal wieder befand ich mich in einem Zustand, in dem ich besser nicht vor die Tür gehe, weil zu befürchten ist, dass ich bei kleinsten Anlass eine Panikattacke bekomme. Also nichts mit Ostermarsch für mich. Viktor muss heute mal alleine die Fahne für uns hochhalten.

    Nun fühle ich mich mal wieder entsprechend unzulänglich, wie immer, wenn ich etwas nicht kann, was für die meisten Leute völlig normal ist. Es ist ja nicht zu ändern und ich habe ja das Glück, dass ich verständnisvolle Menschen um mich habe. Es nervt trotzdem!

    Gleich werde ich noch ein wenig Tagebuch schreiben und Tee von unserer Minze aus dem Garten trinken. Davon gab es gestern den ersten und er schmeckte wundervoll.

  • Emsig ins Wochenende

    Unser Frend Sascha und seine Enkel haben uns ein Insektenhotelgebastelt und die erste Röhren sind bereits belegt, wie ich mit Freuden gesehen habe.

    Ansonsten ist es heute bedeckt und ein paar Regentropfen sind auch gefallen. Also das ideale Wetter um eine Einkaufsrunde zumachen und in der Bibliothek vorbeizuschauen. Ich hatte dort ein Buch vorbestellt und, nun ja, einkaufen mussten wir sowieso, denn am Samstat werden wir da keine Zeit zu haben.

    Da geht es nämlich zum Ostermarsch und da es von Gaarden zum Asmus-Bremer-Platz eine ordentliche Strecke ist, werde ich hinterher wohl nur noch die Beine hochlegen wollen.

    Es kann also sein, dass es hier die nächsten Tage ruhig wird, daher wünsche ich schon mal frohe Ostern.