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Ruhetag … also fast
Nachdem ich gestern viel gearbeitet habe und nun erschöpft bin, habe ich mir heute einen Ruhetag verordnet. Also fast! Brotbacken stand auf dem Programm und ein wenig rumräumen, aber das war es auch. Ach nee, doch nicht ganz. Natürlich habe ich noch eine Rezension zu einem gar wunderfeinem Buch geschrieben. Doch dazu nachher mehr.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn ein Projekt nahezu abgeschlossen ist. Immerhin hat mich die Vampirantholgie monatelang beschäftigt und einiges verändert. Sogar mein Schreibtisch sah während der Korrektur und Satzarbeiten anders aus. Während dieser Zeit stand ein großer Monitor dort und eine Tastatur war angeschlossen. Nun sitze ich nur wieder nur vor dem Laptop und es ist überraschend viel Platz, seit das Riesenteil, die Tastatur und die Korrekturfahnen verschwunden sind. Das wird nicht lange so sein, bald werden wieder überall Bücher liegen, in denen ich nur mal eben kurz was nachschlagen will. Doch erst einmal ist es sehr geräumig.
Nun aber zu dem Buch, dass ich heute rezensiert habe. Der Titel ist: Eine ganz gewöhnliche Fliege und andere heitere Geschichten von Knut Hamsun. Hier habe ich dazu geschrieben:
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Was für ein merkwürdiger Beruf
Manchmal denke ich das wirklich! Was für ein merkwürdiger Beruf den ich da habe! Man lebt soviele Leben, nicht nur beim Lesen, sondern auch beim Schreiben. Das Schreiben schärft den Blick, da man durch das Schlüpfen in eine andere Haut, und es ist erschreckend, wie sehr man es tut, vieles aus dem Blickwinkel anderer Personen sieht. Sicher aus dem einer fiktiven, doch es erweitert trotzdem das Wahrnehmungsspektrum. Das macht Autor:innen nicht automatisch zu besseren Menschen, es bereichert nur.
Eine weitere Merkwürdigkeit ist, dass es keine wirklichen Regeln gibt. Wenn Autor:innen gefragt werden, wie man einen Roman, eine Geschichte, ein Gedicht schreibt, können sie in der Regel nur beschreiben, wie sie es tun. Das bedeutet nicht, dass es für andere so klappt. Als ich ernsthaft anfing zu schreiben, habe ich viel darüber gelesen, wie andere Schreibende arbeiten und festgestellt, dass nichts davon für mich funktioniert. Zum Beispiel in Cafés oder in der Bahn schreiben, kann ich gar nicht. Da beobachtete ich gerne, aber schreiben, geht nur zu Hause. Andere wieder haben ein Büro. Damit habe ich einige Zeit geliebäugelt, bin aber wieder davon abgekommen, weil ich dann ja irgendwo hin muss und ich nicht wirklich gut mit Terminen bin. Dann gibt es die, die nur am Schreibtisch arbeiten können, zu denen gehöre ich im weitesten Sinne. Allerdings erweitere ich das mal auf „zu Hause“. Meistens schreibe ich an meinem offiziellen Arbeitsplatz, aber eben auch im Bett, auf der Terrasse oder in der Küche. Es ist einfach toll, welche Freiheit man mit dem Laptop so hat.
Ich schreibe, außer Tagebuch, Postkarten und Einkaufszettel, alles am Computer. Schon alleine, weil ich meine eigene Handschrift nicht lesen kann und so das Überarbeiten schwer wird. Auch geht das Tippen schneller, als mit dem Füller schreiben. Und man kann so wunderbar alles verschieben und verändern, ohne dass es unübersichtlich wird.
Insgesamt betrachtet habe ich nicht nur einen merkwürdigen Beruf, sondern auch den Schönsten der Welt!