• Einfach mal so,  Schreiben

    Was für ein merkwürdiger Beruf

    Manchmal denke ich das wirklich! Was für ein merkwürdiger Beruf den ich da habe! Man lebt soviele Leben, nicht nur beim Lesen, sondern auch beim Schreiben. Das Schreiben schärft den Blick, da man durch das Schlüpfen in eine andere Haut, und es ist erschreckend, wie sehr man es tut, vieles aus dem Blickwinkel anderer Personen sieht. Sicher aus dem einer fiktiven, doch es erweitert trotzdem das Wahrnehmungsspektrum. Das macht Autor:innen nicht automatisch zu besseren Menschen, es bereichert nur.

    Eine weitere Merkwürdigkeit ist, dass es keine wirklichen Regeln gibt. Wenn Autor:innen gefragt werden, wie man einen Roman, eine Geschichte, ein Gedicht schreibt, können sie in der Regel nur beschreiben, wie sie es tun. Das bedeutet nicht, dass es für andere so klappt. Als ich ernsthaft anfing zu schreiben, habe ich viel darüber gelesen, wie andere Schreibende arbeiten und festgestellt, dass nichts davon für mich funktioniert. Zum Beispiel in Cafés oder in der Bahn schreiben, kann ich gar nicht. Da beobachtete ich gerne, aber schreiben, geht nur zu Hause. Andere wieder haben ein Büro. Damit habe ich einige Zeit geliebäugelt, bin aber wieder davon abgekommen, weil ich dann ja irgendwo hin muss und ich nicht wirklich gut mit Terminen bin. Dann gibt es die, die nur am Schreibtisch arbeiten können, zu denen gehöre ich im weitesten Sinne. Allerdings erweitere ich das mal auf „zu Hause“. Meistens schreibe ich an meinem offiziellen Arbeitsplatz, aber eben auch im Bett, auf der Terrasse oder in der Küche. Es ist einfach toll, welche Freiheit man mit dem Laptop so hat.

    Ich schreibe, außer Tagebuch, Postkarten und Einkaufszettel, alles am Computer. Schon alleine, weil ich meine eigene Handschrift nicht lesen kann und so das Überarbeiten schwer wird. Auch geht das Tippen schneller, als mit dem Füller schreiben. Und man kann so wunderbar alles verschieben und verändern, ohne dass es unübersichtlich wird.

    Insgesamt betrachtet habe ich nicht nur einen merkwürdigen Beruf, sondern auch den Schönsten der Welt!

  • Kreatives Schreiben

    Schreibzeit

    Gerne wird in einschlägen Werken zum Thema Schreiben empfohlen, sich ein festes Zeitfenster zu nehmen und diesem wirklich nur zu Schreiben. Das mag für viele funktionieren, für mich allerdings nicht. Jedenfalls nicht in einem starren Rahmen. Eine gewisse Tagesstruktur ist da. Allerdings bin ich mir sehr bewusst, dass sie nicht für die Ewigkeit gedachte ist. Umstände ändern sich. Besuch hat sich angesagt, Feiertage und Einladungen stehen an, man kommt später nach Hause als gedacht und schläft entsprechend länger und so ist es nicht möglich um 09:00 am Schreibtisch zu sein. Sicher ich könnte mich mühsam aufraffen und an den Laptop schleppen, was allerdings erfahrungsgemäß gar nichts bringt. Besser ist es da, zu akzeptieren, dass es an diesem Tag nicht geklappt hat und es gut sein zu lassen, sich vielleicht auf ein paar Notizen verlegen oder etwas recherchieren kann man ja immer noch.

    Auch halte ich nichts davon jeden Tag die bewussten 1000 Wörter zu schreiben. An manchen Tag klappt es halt, manchmal sind es auch 3000 Worte, manchmal ein paar Notizen und die sind es denn, die einen weiterbringen, als das Starren auf den Wortzähler. Wichtig ist nur eins: Dran bleiben!