Roman

Ein rostiger Klang von Freiheit von Toril Brekke

Agathe ist 18 und weiß nicht so richtig wer ihr Vater ist, ebenso wie ihr Bruder Morten. Fast sicher sind sie sich, dass Isaak, der Klavierstimmer, mit dem ihre Mutter verheiratet war, bevor sie mit einem Bassisten durchbrannte, es nicht ist. Agathe trägt viel zu viel Verantwortung, ist musikalisch und auf der Suche nach Freiheit. So landet sie im Versuchsgymnasium, in dem freies Lernen nach der Summerhill-Theorie praktiziert wird. Sie hat einen Kreis sehr enger Freunde, doch keine Erwachsenen, die Mutter, eine Jazzpianistin, will nichts mit den Kindern zu tun haben, Issak lebt lange nur in der Trauer verlassen worden zu sein, Oma ist zwar lieb, aber krank, Opa ist herrschsüchtig und obwohl Agathe ihn liebt, fühlt sie sich auch eingeengt von ihm und sucht Distanz. Dann sind da noch all die unausgesprochenen Geheimnisse in der Familie.

Toril Brekke zeigt in diesem Buch, dass Zeitreisen möglich sind. Von der ersten Seite an entwickelt es einen Sog und plötzlich ist man 1968 in Oslo und begleitet Agathe, und ist zu Gast bei ihrer Familie, immer gespannt, wann der Korken knallt und alles was mühsam unter Decke gehalten wird ans Tagelicht kommt.

Die Autorin: Toril Brekke wuchs als Tochter des Dichters Paal Brekke in Künstler-Kreisen in Oslo auf. Sie machte eine Ausbildung zur Typografin, arbeitete als Lehrerin und Journalistin. Seit 1976 verfasste sie Romane und Erzählungen sowie Kinder- und Jugendbücher.
Zwischen 1987 und 1991 war sie Vorsitzende des norwegischen Schriftstellerverbandes und in den 1990er Jahren Mitglied des Komitees für den Literaturpreis des Nordischen Rates. Sie wurde im Jahr 2000 mit dem Literaturpreis der Riksmål-Gesellschaft und 2004 mit dem Amalie-Skram-Preis ausgezeichnet.
Toril Brekkes Arbeiten sind geprägt von ihrem Interesse an menschlichen Beziehungen und von der Frage, warum wir in engen Beziehungen, aber auch zwischen den Geschlechtern, Klassen oder Ländern so handeln, wie wir es tun.

Die Übersetzerin: Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Irischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem »Gustav-Heinemann-Friedenspreis« und dem »Deutschen Jugendliteraturpreis« ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis des »Deutschen Jugendliteraturpreises« für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Camilla Grebe und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit verschiedenen Kolleginnen hat sie mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.

Mein Name ist Karin Braun, lebe in Kiel, arbeite als Autorin, Herausgeberin, Literatourbloggerin und Übersetzerin - also kurz: ich mach was mit Worten.

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