Lesestoff
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Tag der Nichtarbeit
Nach einer anstrengenden Woche und allerlei Terminen, haben wir uns gestern einen freien Tag gegönnt. Es gab sogar etwas ganz Besonderes. Eis, so richtig mit Hinsetzen und Kaffee dazu. Die letzten zwei Jahre war das ja kaum möglich. War schön, aber ehrlich gesagt, bin ich ziemlich entsetzt über die Preise. Nee, das wird wohl nicht so oft drin sein.
Diese Woche habe ich wieder einiges vor, allerdings kaum Außentermine. Nur am Freitag sind wir zum Kaffeetrinken bei russischen Freunden eingeladen. Da werden wieder Literaturtipps ausgetauscht. Doch jetzt erst einmal Frühstück und danach lesen wir uns wieder aus „Der tiefere Sinn des Labenz – Das Wörterbuch der bisher unbenannten Gegenstände und Gefühle“ von Douglas Adams, John Lloyd und Sven Böttcher vor. Ein Tag der mit leckerem Frühstück und Lachen beginnt, kann nicht schlecht werden.
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Café Farbenfroh von Judith Weise
Katia und Simon, ein kinderloses Paar mittleren Alters. Er Sozialarbeiter, sie Gärtnerin mit dem Schwerpunkt Heilkräuter, wagen das Abenteuer ein Café zu eröffnen. Eigentlich schwebt ihn ein Kräutercafé vor, doch letztendlich wird es das Café Farbenfroh, ein Ort der den Menschen im Viertel, von denen viele einen Migrationshintergrund haben, einen Treffpunkt geben soll. Das Café etabliert sich schnell, auch dank der Mithilfe ihrer Angestellten und hilft Katia sich aus der Depression über ihre Kinderlosigkeit zu lösen.
Als ich den Klappentext las, dachte ich, dass wird bestimmt interessant. Denn die Idee ist verlockend, ein Ort an dem sich unterschiedliche Kulturen begegnen und austauschen klingt wundervoll. Das Thema Migrationshintergrund ist gerade ins diesen Zeiten ein ausgesprochen aktuelles, da es eben auch einen deutlichen Rechtsruck gibt. Da hätte sich einiges draus machen lassen, doch leider hat sich die Autorin dafür entschieden, alles in Harmonie zu ersticken. Sicher es gibt Schmierereien an der Tür, aber damit wird nett umgegangen, es gibt Auseinandersetzungen mit der Kolonialherrschaft Deutschlands in Namibia, aber auch hier versandet vieles in gestelzten Dialogen und Redundanzen. Schade das bei so einem guten Thema, soviel verschenkt wurde.
Was nun die Charaktere betrifft, so fehlen diesen ganz eindeutig die Ecken und Kanten, die sie menschlich machen. Schade drum.
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Wechselhaft
Wechselhaft wie das Wetter ist auch mein allgemeines Empfinden. Heute Mittag habe ich die Narzisse im strahlenden Sonnenschein fotografiert und eine Stunde später sah es so aus.
Hagel und kalt. Alles nicht wirklich schön. Wie gesagt, meine Gesamtverfassung ist ähnlich. Mir geht es nicht so sehr gut und ich befürchte es steht ein längerer Ärztemarathon an. Aber erst will ich die Piraten-Anthologie fertig machen. Daran werde ich auch gleich noch ein wenig arbeiten.
Viel Neues gibt es nicht. Gestern habe ich noch einmal Grünkohl für heute vorgekocht und einen Orangen-Mandel-Rosmarin Kuchen gebacken. Auf letzteren bin ich sehr gespannt.
Lesetechnisch ist auch Kontrastprogramm. Einmal Sachbuch (siehe Seitenleiste) und dann wieder Café Farbenfroh von Judith Weise.
Habt ein schönes Wochenende.
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Lesen & Stricken
Es ist an der Zeit ein Geständnis abzulegen. Ich lese nicht nur sehr viel und gerne, nein, ich stricke auch mit Leidenschaft. Hierbei ist schön, dass meine Gören handgefertigtes mögen und sogar schon mal eigene Wünsche anbringen. So wurde ich auf das Harry Potter Strickbuch aufmerksam. Die Gören lesen nämlich allesamt gerne und Harry Potter ist bei ihnen (ich muss gestehen auch bei mir) Dauerthema. Nun ist es aber weit gefehlt anzunehmen, dass die Literatur zu kurz kommt, wenn Hände und Augen mit Wollkram beschäftigt sind. Dabei höre ich Hörbücher und freue mich dass es so wunderbare gibt. Beim Stricken von Harry Potter Motiven wird mich die englische Edition, gelesen von Stephen Fry begleiten.
Heute scheint die Sonne und obwohl es noch kalt ist, hebt es doch die Stimmung. Gleich werde ich das Brot fürs Wochenende backen, diesmal ist es Ciabatta und dann wird es sich mit Strickzeug und Hörbuch gemütlich gemacht.
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Quintessenzen von Sven Böttcher
Das Buch gibt es schon länger. Nicht nur zu kaufen, sondern auch auf meinem Bücherregal. Komischerweise habe ich es nie richtig gelesen, höchstens einmal reingeguckt und dass obwohl ich Sven Böttcher sehr schätze und die meisten seiner Bücher gelesen habe … einige sogar mehrfach.
2007 sieht es nicht gut aus für Sven Böttcher. Diagnose MS, er ist gelähmt an Beinen, Armen und einigen Organen. Es steht zu vermuten, dass ein weiterer Schub das Ende sein wird. In dieser Situation verspricht er seiner ältesten Tochter, dass er das Wesentliche, über das Leben, das Universum und den Rest in Kürze aufschreiben wird, was sie seiner Meinung nach wissen sollte, damit sie einen Leitfaden hat, falls er nicht da sein sollte. Böttcher erholt sich und macht sich ans Werk. Zum Glück finden die Quintessenzen nicht nur zu seinen drei Töchtern, sondern zu vielen Menschen und wird zum Bestseller.
Wie gesagt, das Buch steht schon einige Zeit bei mir im Regal und ab und an habe ich darin geblättert, bin auch an der einen oder anderen Stelle hängen geblieben und war tief berührt. Vor einigen Tagen nun, habe ich es von vorne bis hinten durchgelesen und bin froh, dass ich es getan habe. Es hat zwar einiges von unten noch oben gekehrt und umgedreht, aber es ist ja nur gut, wenn an den Stellen gewisser Lebensfragen die man geklärt glaubte, noch einmal gerüttelt wird.
Ich denke ich werde noch drei weitere Ausgaben dieses Buches bestellen und sie meiner Tochter, sowie meinen beiden Enkelinnen schenken. Es ist vorstellbar, dass sie es hilfreich finden. Mir jedenfalls hat es gerade in der aktuellen Situation sehr geholfen. Dank dafür an den Autor.
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Feine Post und ein Spaziergang
Nachdem es gestern und heute Nacht noch ordentlich geweht hat, ist heute Aprilwetter. Es wechsel ständig zwischen Sonne und Regen. Nach drei Tagen drinnen, bin ich heute endlich einmal spazierengewesen. Es ging in die Moorteichwiese, die mittlerweile eher wie die Kieler Seenplatte aussieht. Ist ja auch ordentlich was runtergekommen, die letzten Tage. Stumrschäden, also größere waren nicht zu sehen. Was ja erfreulich ist.
Überhaupt war es gar kein so schlechter Tag. Auch die Post brachte erfreuliches. Diese beiden Bücher, über die ich sicher noch ausführlicher schreiben werde. Audrey Niffenegger ist mir ja seit langem bekannt, aber von Diane Setterfield habe ich noch nichts gelesen. Once upon a River gibt es als deutsche Übersetzung unter dem Titel: Was der Fluss erzählt. Übersetzung: Anke & Eberhard Kreutzer.
Klappentext
Eine stürmische Winternacht im ländlichen England des späten 19. Jahrhunderts: In der uralten Gaststube des „Swan“ sitzen die Bewohner von Radcot zusammen und wärmen sich an ihren Geschichten und Getränken, als ein schwer verletzter Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm hereinstolpert. Eine Krankenschwester wird gerufen, die nur noch den Tod des Kindes feststellen kann. Als sie jedoch ein paar Stunden später die Todesursache festzustellen versucht, bemerkt sie, dass das Kind atmet und sich bewegt. Ein Wunder? Oder etwa Zauberei? Oder gibt es dafür eine wissenschaftliche Erklärung? Und woher kommt das Mädchen? Ein stimmungsvoller Roman, der einen davonträgt wie ein Fluss, in eine Welt, in der Imagination und Wirklichkeit sich überlagern.
Ich bin auf beide Bücher sehr gespannt. Raven Girl gibt es übrigens nicht auf Deutsch.
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Alte Lieblinge und Neulinge
Watt’n Schietwedder … Was soll man da bloß anfangen? Es ist nicht einmal so windig wie befürchtet, aber es regnet. Heute Morgen war es kurz trocken und dann ging es los. Fürs Wochenende sieht es auch nicht wirklich besser aus. Gut, ich habe genug zu tun. Zwei Übersetzungen und eine eigene Piratengeschichte wären zu erledigen, aber damit verbringe ich nun nicht die ganze wache Zeit. Also habe ich mal Lesestoff gesichtet.
Es ist eine schöne Mischung aus Neuen und Alten geworden.
Alexanders Erben von Gisbert Haefs habe ich zum Geburtstag bekommen. Ein Autor der ein wirklich gutes Händchen für historische Romane hat.
The Betrayels von Bridget Collins habe ich mir selbst angeschafft. Es ist der zweite Roman von Bridget Collins, deren Erstling „Die verborgenen Stimmen der Bücher/The Binding“ habe ich mit Begeisterung gelesen. Die Deutsche Übersetzung ist übrigens von Ulrike Seeberger.
Quintessenzen von Sven Böttcher ist immer wieder eine Freude.
Don Quijote genauso. Ich kenne es zwar, doch nachdem ich „The man who killed Don Quijote“ von Terry Gilliam gesehen habe, treibt mich der Wunsch um, noch mal darin zu lesen.
The Left Hand of Darkness von Ursula le Guin habe ich bereits in einer alten, leider sehr schlechten, deutschen Übersetzung gelesen. Ursula le Guin ist eine meiner Lieblingsautorinnen und ich lese sie halt gerne im Original, doch ich freue mich sehr darüber, dass es demnächst eine neue Übersetzung von Karen Nölle, die eine wundervolle Übersetzerin ist, geben wird.
Es ist also nicht zu befürchten, dass ich in Langeweile versinke. Auch fürs leibliche Wohl ist gesorgt und auch für ausreichend Vitmaine.
Habt ein schönes Wochenende.