Einfach mal so

Zur Ruhe kommen

Es wird eindeutig Zeit, dass ich zur Ruhe komme. Seit Tagen habe ich Kopfschmerzen und in meinem Kopf laufen Endlosschleifen von: Was kann ich machen? Wo soll es hingehen? Warum lasse ich mich neuerdings so herumschubsen? Soviel Eckert Tolle kann ich gerade gar nicht hören, denn ich bin nicht in der Lage konzentriert zu zuhören. Die letzten drei Jahre haben sehr dazu beigetragen, dass sich mein Schutzpanzer, der nie besonders dick war, endgültig aufgelöst hat. Ich bin nur noch am Heulen und würde mich am liebsten verkriechen. Doch das geht natürlich nicht, denn das Außen verhindert da gerade jede Möglichkeit.

Ich habe wieder begonnen Tageskarten zu ziehen. Diese sagt, behalte die Füße fest auf dem Boden und Gefühlsausbrüche unter Kontrolle, dann wird alles gut. Das wirklich Schlimme ist, dass ich meinen Glauben daran, dass alles gut wird verloren habe.

Mein Name ist Karin Braun, lebe in Kiel, arbeite als Autorin, Herausgeberin, Literatourbloggerin und Übersetzerin - also kurz: ich mach was mit Worten.

4 Kommentare

  • birgit brabetz

    vor jahren stand ein interview mit patti smith in der brigitte in dem sie sagte sie breche ständig in tränen aus
    das hatte mich damals ein bisschen beruhigt
    kenne ich das doch nur zu gut
    und nein mit zunehmendem alter glaube ich immer weniger an alles wird gut
    zumindest dieses gut das ein besser wie vorher oder es bleibt so wie jetzt beinhaltet
    und an fortschritt bezüglich menschlichkeit und umgang mit umwelt und lebensraum
    an wachstum von verstand und mitgefühl schonmal ganz und gar nicht
    und der untergang früherer hochkulturen beschreibt gut wie es weitergehen wird
    aber soweit muss man ja gar nicht rückblicken
    es bleibt nur im kleinen einiges ein bisschen besser zu machen und den tag zu leben
    und sich dran festzuhalten dass es einige menschen gibt die man liebt und wiedergeliebt wird
    umarm und ganz viele liebe grüße

    • Kabra

      Im Großen und Ganzen sehe ich es genau so. Aber es gibt Momente, wo mich die Erkenntnis, dass nichts besser wird, geschweige denn so bleiben wird wie es jetzt ist, mich niederdrückt. Umarm zurück

  • Gudrun Ebert

    Ach, lange Zeit habe ich geglaubt, dass alles besser oder wieder gut wird. Vor einigen Monaten kam der Zusammenbruch. Ich habe an Ideale geglaubt, dafür gearbeitet und ich habe verloren. Jetzt sehe ich das wie Birgit, dass man im Kleinen einiges besser machen kann. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass gerade viel kaputt geht.
    Das mit dem Niederdrücken kenne ich auch und genau das will ich nicht zulassen.
    Liebe Karin, ich drück dich mal ganz feste aud der Ferne.
    Liebe Grüße

  • Kabra

    Im Kleinen mache ich natürlich auch weiter, dass ich am Wahnsinn der gerade im großen Stil betrieben wird, nichts ändern kann, habe ich schon lange akzeptiert. Sei du auch umarmt und danke für deine lieben Worte.

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