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Nächstes Jahr schenken wir uns nichts – Weinachtsgeschichten
Auch dieses Jahr hat Karoline Adler wieder eine feine Geschichtensammlung für die Weihnachtszeit zusammengestellt. Eine feines Geschenk zum Fest, zum Julklapp oder einfach zum Selbstlesen und sich freuen. Die Geschichten sind lustig, manche ein wenig wehmütig und andere wieder voll am Zeitgeist. Etwa die von Ewald Arenz, in der er den Nikolaus, den Weihnachtsmann durch eine indigene, lesbische Vegetarierin ersetzen lassen will, damit sich niemand benachteiligt fühlt, weil er oder sie oder divers, die Geschenke von einem weißen alten Mann erhält. Oder Kim Småge, die sich einer ausgedehnten Weinprobe unterzieht, alles im Rahmen der Bildung. Besonders gefreut hat mich das Wiedersehen mit Ingvar Ambjørnsens Elling, der in eine Krise über ein Geschenk gerät, wo doch abgemacht war, nichts zu schenken. Wer Elling kennt, weiß, welche Kapriolen seine Gedanken schlagen können und wer ihn noch nicht kennt, sollte die Gelegenheit nutzen und ihn kennenlernen.
Fazit: Feines Buch
Nächstes Jahr schenken wir uns nichts Herausg.: Karoline Adler Verlag: dtv ISBN 978-3-423-21889-4 Preis: 12,00 €
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Julia von Sandra Newman
Wer kennt nicht 1984, wenigstens vom Hörensagen? Orwells Dystopie über den totalen Überwachungsstaat. Die Geschichte von Winston Smith, der der Liebe in die Falle geht und zwar im doppelten Sinne, einmal verliebt er sich in Julia und diese Liebe bringt ihn in das Liebesministerium, wo O’Brien herrscht und ihn foltert. Denn im Liebesministerium bedeutet Liebe Hass. Dort zu landen ist nicht unbedingt schwer, denn es ist nahezu unmöglich nicht Denkkrim, Sexkrim oder sonst was für ein Krim zu begehen.
Sandra Newman nun, erzählt im Grunde die selbe Geschichte, nur halt aus der Sicht von Julia, die Maschinistin in der Fiktion ist, wo ihr auch Winston auffällt. Julia mauschelt sich so durchs System, macht Schwarzmarktgeschäfte, zeigt die richtige Form von Interesse am Staat und will einfach nur so geschmeidig wie möglich überleben. Doch durch die Maschen des Systems flutscht man nicht so leicht, und irgendwann steht sie vor der Alternative für die Partei als Spionin zu arbeiten, was ihr, genauso wie Winston, zum Verhängnis wird.
Sandra Newman hat Julia mit der Erlaubnis der Orwell Gesellschaft geschrieben, die Dialoge zwischen Julia und Winston, sowie Winstons Folterung, wurden eins zu eins übernommen. Die deutsche Übersetzung von Karoline Hippe orientiert sich an der Neuübersetzung von 1984 von Frank Heiberts, S. Fischer Verlag 2021.
Fazit in Neusprech: Doppelplusgut
Julia Autorin: Sandra Newman Übersetzerin: Karoline Hippe Verlag: Eichborn ISBN: 978-3847901563 Preis: 24,00 €
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Feine Rezension zu Tore & Wölfe ISA im Folkmagazin
Die Freude, wenn jemand das Werk zu schätzen weiß ist immer groß. Gabriele Haefs hat im Folkmagazin über Tore & Wölfe ISA geschrieben.
Buch der Kollegin
Karin Braun, in FM-Kreisen als Rezensentin bestens bekannt, hat nach einem Band mit Erzählungen (FM berichtete) nun einen dicken Roman vorgelegt. Der Titel verrät schon einiges: „Tore und Wölfe: Isa.“ Es wird mindestens noch einen Band geben, in dem es auch um Tore und Wölfe geht, aber Isa offenbar nicht die Hauptrolle spielt. Wunderbar, aber erst mal muss dieser gelesen sein. Die Tore, von denen die Rede ist, führen in eine andere Welt, in der Isa geboren ist. Das aber erfährt sie erst, als die Handlung so richtig einsetzt. Isa lernt also diese andere Welt kennen, in der so einiges anders ist als in der, in der sie bisher war (nämlich der, die wir heute so kennen). Den meisten Menschen ist es nicht gegeben, einfach von einer Welt in die andere wechseln zu können, zumal die Tore streng bewacht werden. Aber einige schaffen es trotzdem, und zwar genau die, die in der anderen Welt nicht erwünscht sind, Leute von der Sorte, die die hiesige Welt schon fast zugrundegerichtet haben und nun versuchen wollen, auch die andere auszubeuten. Und danach? Da Karin Braun ihr Weltensystem am Konzept der alten nordischen Religion orientiert, können wir mit sieben Welten rechnen. Und mit sieben Romanen? Schöne Aussichten. Es geht in diesem darum, wie sich die BewohnerInnen der anderen Welt gegen die Invasion der Gierschlünde zu wehren versuchen, und einen Vorteil haben sie: Sie sind Werwesen und können andere Gestalten annehmen, und damit wären wir bei den Wölfen des Titels. Alles sehr spannend erzählt und mit so viel Sachkenntnis angereichert, dass es auch als Einführung in die nordische Mythologie dienen kann. Karin Braun: Tore und Wölfe: Isa, Tredition, 328 S., 15,– https://kabras-crossroads.de/ (GH)
https://www.folkmagazin.de/fm-zeitschrift/fm-rezensionen-2/rezensionen-b%C3%BCcher-hefte/karin-braun-tore-und-w%C3%B6lfe-isa,-tredition,-328-s-,-15,-https-kabras-crossroads-de-gh.html
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Die Turminspiration
Dieser Turm, war lange Zeit kaum von der Straße aus zu sehen, er war Teil einer alten Villa, die in einem verwilderten Garten stand. Das Grundstück ist nun verkauft, und der Wildwuchs, sowie auch die Villa, beseitigt. Nur der Turm steht noch und soll bestimmt den Neubau zieren.
Die alte Villa, der Turm und das verwilderte Grundstück habe ich auf meinen Spaziergängen mehr oder weniger durch Zufall entdeckt. Das arg verfallene Haus, der Turm und der große Garten setzten sofort ein Räderwerk in Gang und so entstand die Geschichte „Die Literamorphin“. Die Protagonistin, Eleonora Schabowski, war schon lange in meinem Kopf am Rumturnen, nur hatte ich kein geeignetes Setting für sie. Nach der Entdeckung von Villa und Turm hatte ich es gefunden. Dort konnte ich mir meine Literamorphin gut vorstellen. Denn Eleonora liest nicht nur sehr intensiv, sie kann zu jeder beliebigen Person eines Buches werden. Wer Lust hat Eleonora kennenzulernen:
In meiner Kurzgeschichtensammlung Finale Lebensfragen ist sie zu finden. Das Buch ist hier käuflich zu erwerben:
Tredition Shop Amazon Genialokal und auf diversen anderen Plattformen.
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Anstatt
Manchmal gehen Pläne fehl. Eigentlich wollte ich ein Buch über den Jahreskreis machen. Doch da sich gerade so einiges ändert, habe ich mich stattdessen entschlossen, es anders anzugehen und statt eines Buches, einen Blog zu machen, auf dem ich von meinem Leben mit dem Jahreskreis erzähle. Dieser findet sich hier:
https://acht-speichen-hat-das-rad.de/
Wie es insgesamt weitergeht, weiß ich nicht, nur dass es mich gerade sehr interessiert, davon zu erzählen, wie ich meinen Alltag im Jahreskreis gestalte. Welche Gedanken mich da umtreiben und so weiter. Es gibt auch einen Rezeptblog. Der ist hier zu finden.
https://magic-kitchen.acht-speichen-hat-das-rad.de/
Also, wer Interesse hat, dort einmal längs zu schauen … ich würde mich über euren Besuch freuen.
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Müder Sonntag
Heute kam ich so gar nicht in die Gänge. Wahrscheinlich hat mich die Herbstmüdigkeit zu fassen. Damit ich nun aber nicht den ganzen Tag am Rechner verdaddele, habe ich einen Spaziergang gemacht. Es ist warm, das Licht bereits deutlich herbstlich, also ideal für eine Runde.
Es ist lange her, dass ich eine größere Strecke gelaufen bin. Meine Knie machen mir seit einiger Zeit Probleme, aber heute ging es gut und da ich gut denken kann, wenn ich laufe, konnte ich auch das Problem lösen, mit dem ich schwanger ging.
Nun jedenfalls sprudelt es wieder und es kann weitergehen mit dem Schreiben. Allerdings nicht mehr heute. Gerade habe ich ein wundervolles Haselnuss Ciabatta aus dem Ofen geholt und nach der Bewegung, gemischt mit dem Duft des Brotes, knurrt mir der Magen.
Ich wünsche allen einen schönen Restsonntag.
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Alban Elfed – Mabon
Schon das 2. Erntefest. Mabon, die Zeit der Fruchternte und der Fülle. Was immer ihr feiert, ich wünsche euch, dass eure Ernte eine gute war.
Nach Mabon sind es noch ungefähr sechs Wochen bis Samhain, dem 3. Erntefest und für mich der Beginn meiner Raunächte. Näheres steht in dem kleinen Büchlein, wen es interessiert, einfach auf das Bild klicken. Ein Thema, mit dem ich mich die in der Zeit beschäftigen will, habe ich bereits. Dazu aber später mehr.
Persönlich denke ich, das ich mit dem, was ich dieses Jahr erreicht habe, zufrieden sein kann und mir ruhig einen Augenblick gönnen kann, es zu genießen. Doch da liegt schon die Krux, anscheinend kann ich das nicht wirklich. Da ist immer Angst, nicht wieder in die Schreinroutine zu kommen und so einiges angefangen liegen zu lassen. Zur Zeit versuche ich eine Mischung. Ich habe am Jahreskreis Buch gearbeitet, aber auch einen schönen Spaziergang gemacht und gleich gibt es, zur Feier des Tages, vegetarischen Cottage Pie. So ein feines Herbstessen.
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Donnerstag – Haushaltstag
Ich bin platt. Brotgebacken, Bologenese für drei Tage gekocht, die Wohnung geputzt, mich geputzt und eine Rezension geschrieben. Das muss für heute reichen.
Nun bin ich seit sechs Monaten in der neuen Wohnung und putze immer noch regelmäßig und mag es ordentlich. Schon merkwürdig. Gut, ich wische nicht jeden Tag die Küche, muss ja auch nicht. Aber ich bin deutlich ordentlicher geworden. Aber eben auch älter und das macht sich in letzter Zeit sehr unangenehm bemerkbar. Ich bin sehr schnell erschöpft und erhole mich sehr viel langsamer. Außerdem tun mir dauernd die Knochen weh und Rücken habe ich auch.
Letzteres führte zur Anschaffung eines neuen Hockers für den den zweiten Arbeitsplatz. Die Küchenstühle sind echt nichts, für zum lange draufsitzen. Also kam dieses Teil ins Haus. Mal sehen, wie wir klarkommen. Das erste Sitzen war schon mal angenehm.
Es wird eindeutig Herbst. So langsam verabschieden sich meine Topfpflanzen und ich habe schon mal ein wenig aufgeräumt. Nächsten Monat kann ich schon Tulpenzwiebeln setzen, damit es im April wieder bunt wird.
So, nun werde ich mal den Feierabend einläuten. Außer der Rezension habe ich heute nichts geschrieben. Das war aber auch geplant. Die Bolognese wird mich übers Wochenende bringen und da auch sonst alles erledigt ist, werde ich viel Zeit zum Schreiben haben … und zum Spazierengehen. Ich habe so eine Ahnung, dass ich mehr Bewegung brauche.
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Behördenspaß
Heute hatte ich einmal mehr Spaß mit der Rentenversicherung. Statt des erhofften Rentenbescheides, ein Schreiben, in dem ich aufgefordert wurde meine Gehaltsabrechnung für August einzureichen. Ich habe einen gemeldeten Minijob als Hausmeisterin, allerdings gibt es da keine Abrechnung, denn es handelt sich um 40,00 €! Was auch leicht der Meldung bei der Minijobzentrale, welche ich bereits vor Wochen geschickt habe, zu entnehmen war. Allerdings eben für 2022, die für 2023 liegt ja noch nicht vor. Nun hätte man mir ja bereits vor Wochen schreiben können, dass besagte Meldung nicht ausreicht und das sie noch etwas anderes wollen. Das geschah aber erst letzte Woche, als ich nachfragte, wenn denn endlich mein Bescheid kommt, denn immerhin habe ich den Antrag bereits im July gestellt. Irgendwie scheinen Ämter ein Problem damit zu haben, dass man ihnen nur Unterlagen zukommen lassen kann, über die man auch verfügt. Nun habe ich meinen Vertrag über diese Tätigkeit hingeschickt und wenn das nicht reicht, gehe ich zum Anwalt. Dafür, dass überall vom papierlosen Büro geschwaffelt wird, ist ganz schön viel Papier unterwegs.
Dieses Hin und Her macht mich so fertig und bremst so aus. Dabei will ich doch nichts anderes, als die Gewissheit, das ich ab dem 01.12.2023 mit einem Einkommen, wie gering auch immer es ausfallen wird, rechnen kann.
Zum Glück kam die Post erst, nachdem ich mein heutiges Kontingent geschrieben haben, sonst wäre es wohl nichts geworden mit dem Werke.
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Watte im Kopf
Seit Tagen habe ich Watte im Kopf. So ein taubes Gefühl und ich vergesse dauernd irgendetwas. Warum bin ich gerade in den Garten gegangen? Was wollte ich noch machen? Wie hieß der oder die noch gleich? und das Schlimmste: In welchem Buch habe ich gestern gelesen? Letzteres ist für eine Frau, die in Büchern lebt, die sich, als sie einmal das englische Wort für Flieder vergessen hatte, genau erinnerte, dass in der 1979 Penguin Ausgabe, von Daphne du Mauriers Rebecca, auf Seite 89, die Ich-Erzählerin lilac in Vasen steckt und so auf das Wort kommt, schon bedenklich. Ist nun also wirklich etwas nicht in Ordnung mit mir oder ist es an der Zeit mal einen Schritt zurückzutreten und ein wenig ruhiger zu machen? Warum arbeite ich soviel? Warum freue ich mich nicht einfach daran, Tore & Wölfe ISA beendet zu haben und genieße es? Nee, statt dessen stecke ich bis zum Hals in drei neuen Buchprojekten: Tore & Wölfe DAGAZ, Die Kartenlegerin* und ein Buch über die Jahreskreisfeste.
*Die Kartenlegerin soll ein Krimi werden, in dem es um Leihmutterschaft geht.
Meine Tageskarten in den letzten Tagen, verströmen alle Glück und Fröhlichkeit. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass ich mir ein wenig „einfach sein“ gönnen sollte? Anscheinend habe ich da kein Talent zu.
Vielleicht hilft mir Musik. Heute in der Post, die neue CD von Ketil Bjørnstad. Ich mag seine Sachen sehr. Dieses Doppel-Album ist während der Corona-Zeit entstanden. Ein leerer Konzertsaal, nur der Pianist, sein Flügel und ein Techniker. Heute Abend werde ich sie mir anhören und vielleicht hilft mir das ein wenig runter zu kommen.